20.05.2022
Im Forschungsprojekt "Sprache Fördern" im Freistaat Sachsen arbeiteten wir eng mit Dr. Ute Schräpler zusammen und stehen seither miteinander in Kontakt. Nach jahrelanger Hochschultätigkeit, Lehre und Projekten an verschiedenen Orten ging sie vor zwei Jahren zurück in ihre Heimatstadt Halle/ Saale und eröffnete eine Praxis für Logopädie und Kunsttherapie. Sie berichtet begeistert, wie sich bei Kindern und ihren Eltern vorgeht: "Den Kindern gebe ich immer wieder Stift und Papier in die Hand und lasse sie zeichnen. Sie erhalten bewusst keinen konkreten Arbeitsauftrag von mir. Stattdessen bringen die Kinder einfach etwas ohne Vorgabe auf das Blatt."
Das kunsttherapeutische Vorgehen biete viele Vorteile, so Ute Schräpler: "Erst einmal wird das Zeichnen und Malen als ritualisierter Bestandteil in die Therapiestunde integriert. Die Kinder kommen zur Ruhe und tauchen in ihre eigene Welt ein. Für Kinder ist dieser Moment, in denen die Zeit stehenbleibt, von großer Bedeutung. Mittlerweile fordern Kinder bei mir das Malen regelmäßig ein. Zweitens können Kinder sich selbst zum Ausdruck bringen, sie drücken vielleicht mit dem Stift fest oder sanft auf, führen den Strich und wählen Farben und Formen. Gerade sprachauffällige Kinder haben dadurch die Möglichkeit des Selbstausdrucks, der ihnen auf sprachlicher Ebene verwehrt bleibt. Schließlich nutze ich Kinderzeichnungen auch ergänzend, um Informationen über den Entwicklungsstand des Kindes zu erhalten. Insbesondere bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern helfen mir die Zeichnungen und Bilder, mehr über die Kinder zu erfahren."
Mehr zu Ute Schräpler und ihrem sprach- und kunsttherapeutischen Ansatz finden Sie unter www.uteschraepler.de