Gerne informieren wir Sie regelmäßig (ca. 2-4 pro Jahr) über Neuigkeiten aus dem Bielefelder Institut über unseren kostenlosen Newsletter.
22.05.2022
Im Bundesverband der Psychologinnen und Psychologen BDP gibt es die Sektion "Klinische Psychologie" und darin die Fachgruppe derjenigen, die sich besonders mit der Kommunikation und ihrer Störungen befasst. Jahr für Jahr trifft sich diese kleine Gruppe - erweitert um Kolleginnen und Kollegen aus Nachbardisziplinen - um in den fachlichen Austausch zu treten und Kontakte zu Gleichgesinnten zu knüpfen. Bewusst als Arbeitstagung konzipiert steht "work in progress" im Zentrum. Aus dem BINSt waren dieses Jahr Christina Müller und Maren Aktas bei dem Treffen am denkbar wunderbarsten Tagungsort Schloss Rauischholzhausen. Die keynotes hielten Prof. Claudia Männel von der Charité zu ihren elektrophysiologischen Studien zum Spracherwerb und Prof. Peter Marschik, Uniklinik Göttingen, zur Bedeutung entwicklungsneurobiologischer Daten zur Früherkennung von Entwicklungsstörungen. Auch die übrigen Vorträge lieferten sowohl für Forschungsinteressierte als auch für PraktikerInnen wertvolle Impulse für die Arbeit. Unser Fazit: Die Tagung lohnt sich! Die 38. Arbeitstagung findet im Frühjahr 2023 statt. Save the date!
20.05.2022
Im Forschungsprojekt "Sprache Fördern" im Freistaat Sachsen arbeiteten wir eng mit Dr. Ute Schräpler zusammen und stehen seither miteinander in Kontakt. Nach jahrelanger Hochschultätigkeit, Lehre und Projekten an verschiedenen Orten ging sie vor zwei Jahren zurück in ihre Heimatstadt Halle/ Saale und eröffnete eine Praxis für Logopädie und Kunsttherapie. Sie berichtet begeistert, wie sich bei Kindern und ihren Eltern vorgeht: "Den Kindern gebe ich immer wieder Stift und Papier in die Hand und lasse sie zeichnen. Sie erhalten bewusst keinen konkreten Arbeitsauftrag von mir. Stattdessen bringen die Kinder einfach etwas ohne Vorgabe auf das Blatt."
Das kunsttherapeutische Vorgehen biete viele Vorteile, so Ute Schräpler: "Erst einmal wird das Zeichnen und Malen als ritualisierter Bestandteil in die Therapiestunde integriert. Die Kinder kommen zur Ruhe und tauchen in ihre eigene Welt ein. Für Kinder ist dieser Moment, in denen die Zeit stehenbleibt, von großer Bedeutung. Mittlerweile fordern Kinder bei mir das Malen regelmäßig ein. Zweitens können Kinder sich selbst zum Ausdruck bringen, sie drücken vielleicht mit dem Stift fest oder sanft auf, führen den Strich und wählen Farben und Formen. Gerade sprachauffällige Kinder haben dadurch die Möglichkeit des Selbstausdrucks, der ihnen auf sprachlicher Ebene verwehrt bleibt. Schließlich nutze ich Kinderzeichnungen auch ergänzend, um Informationen über den Entwicklungsstand des Kindes zu erhalten. Insbesondere bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern helfen mir die Zeichnungen und Bilder, mehr über die Kinder zu erfahren."
Mehr zu Ute Schräpler und ihrem sprach- und kunsttherapeutischen Ansatz finden Sie unter www.uteschraepler.de
14.05.2022
Geschafft!! Die letzten Elternfragebögen aus unser Längsschnittstudie zur Entwicklung und Normierung des KOMM-Bogens, eines Fragebogens zur vorsprachlichen Entwicklung von KIndern, sind wieder eingetroffen. Hunderte von Bögen wurden eingetütet, adressiert und frankiert und pünktlich verschickt. Zurück wurden sie in Listen eingetragen, ausgewertet und Besonderheiten notiert. Nun steht die nächste Phase an: Die Daten werden in das Statistikprogramm eingegeben und dann ausgewertet. Das heißt - jetzt wird es spannend! Ist unser Instrument geeignet? Stimmen unsere Annahmen? Wie entwickeln sich die vorsprachlichen kommunikativen Fähigkeiten typisch entwickelter Kinder zwischen 12 und 24 Monaten? Wir sind schon sehr gespannt!
Wir möchten uns noch einmal ausdrücklich und ganz herzlich bei allen Kinderärztlichen Praxen bedanken, die Kontakte zu Familien hergestellt haben, und vor allem natürlich den Müttern und Vätern, die die vielen Bögen so sorgfältig und zuverlässig ausgefüllt haben!
27.03.2022
Im März 2022 sind im Schneider-Verlag die neuen Bilderbücher aus dem Litkey-Projekt (Literacy as the key to social participation, gefördert durch die VolkswagenStiftung) sowie die zweite Auflage der Bücher „Immer anders“, „Prinz Bärtram brummt wieder“ und „Unruhe im Zoo“ erschienen. Eine Übersicht und Kurzbeschreibung finden Sie zum Download unter diesem Text.
Unser Institutsmitglied Dr. Friederike von Lehmden hat an den Büchern mitgewirkt, die sprachlich so aufbereitet sind, dass damit der implizite Grammatikerwerb im Bereich der Nominalflexion und der Verbalphrase gefördert werden kann.
Ein dazu passendes Handbuch zu den sechs Büchern mit dem theoretischen Hintergrund und vielen praktischen Umsetzungsmöglichkeiten zur Sprachförderung in der Kita und Grundschule ist im August 2022 ebenfalls im Schneider-Verlag erschienen.
27.12.2021
Anstrengend waren die letzten 1 1/2 Jahre für uns als Team des Bielefelder Instituts: Als Referentinnen mussten wir maximal flexibel sein, Termine mussten verschoben oder auf online umgestellt werden, Inhalte immer wieder neu angepasst werden. Die Eltern unter uns mussten nicht nur sich selbst "hoffnungsvoll" erhalten, sondern auch ihre Kinder unterstützen und dabei so einige zusätzliche Aufgabe übernehmen.
Innovationsfördernd waren die letzten 1 1/2 Jahre aber auch. Wir haben gesehen, wie viel digital und online dann doch geht. Als Team haben wir uns über Zoom fast häufiger getroffen als es uns sonst in Präsenz gelingt. Wir haben unsere Technik aufgerüstet und z.B. Videotutorials gedreht. Wir haben gemerkt, dass sich manche Themen tatsächlich gut in Online-Seminaren erarbeiten lassen. Einige Seminare haben einen regelrechten Boom erlebt, da Entfernung für die Teilehmenden keine Rolle mehr spielt. Da behalten wir das Format nun bei. Und wir haben die Seminar-Ausfallzeiten genutzt um Zeitschriften- und Buchbeiträge zu schreiben und uns stärker in die Forschung zu stürzen. Hier ist einiges im Entstehen begriffen.
So blicken wir als Verein erwartungsvoll auf das neue Jahr 2022 und werden sehen, was es bringen wird. Ihnen und Euch wünschen wir ein Jahr voll schöner Erlebnisse, bereichernder Erfahrungen und stärkender Begegnungen. Vielleicht sehen wir uns ja auf dem einen oder anderen Wege!